7 Fotografie-Mythen, die jeder Fotograf kennen sollte

7 Fotografie-Mythen, die jeder Fotograf kennen sollte

Filter zerstören die Bildqualität, ein Fernauslöser ist unverzichtbar für Langzeitbelichtungen und wenn du den Sucher bei der Langzeitbelichtung nicht abdeckst, brauchst du gar nicht erst mit der Landschaftsfotografie zu beginnen.

All das sind Fotografie-Mythen, die jeder von uns schon am Anfang eingetrichtert bekommt und blind befolgt. Aber wie viel Wahrheit steckt in dem, was schon seit Jahren in allen Fotografie-Foren kursiert? In diesem Artikel befassen wir uns mit 12 Mythen der Fotografie, die jeder schon gehört hat.

#1 – Ein UV-Filter vermindert die Bildqualität

Wahr, aber meistens nicht von Bedeutung.

Besonders wenn du mit absoluter Profi Technik fotografierst. Objektive und Kameras für tausende Euro benutzt, und penibel auf die Farben deiner Fotos achtest, kann ein billiger UV-Filter durchaus einen Unterschied machen. Das Problem ist, dass das Glas des billigen UV-Filters in der Regel nicht dieselbe optische Qualität besitzt, wie die Linsen des Objektivs.
Aus diesem Grund macht es besonders bei sehr teuren Objektiven keinen Sinn, bei den Filtern zu sparen.
Denn ein klarer Filter auf dem Objektiv hat durchaus große Vorteile. Er schützt die Frontlinse und deren Beschichtung vor Kratzern und Verschmutzungen, und macht die Reinigung bei Spritzwasser viel einfacher.

Wenn du noch mit deinem KIT-Objektiv fotografierst, ist es dagegen wirklich unwarscheinlich, dass du einen Nachteil bei der Bildqualität feststellen kannst. Auch hier überwiegen die Vorteile der einfacheren Säuberung.

Es gilt also: Keine Angst vor Objektivfiltern! Es gibt eine ganze Menge Faktoren, die einen viel größeren Einfluss auf deine Bildqualität haben, als der Filter, den du auf dein Objektiv schraubst.

#2 – Bei JPEGs kannst du im Nachhinein den Weißabgleich nicht mehr anpassen

Mythos!

Die wenigsten probieren es selbst aus, aber du kannst auch Fotos im JPEG-Format ohne Probleme in Lightroom einladen, und den Weißabgleich wie bei einem RAW anpassen.

Natürlich gibt es deutliche Unterschiede zwischen JPEGs und RAW-Aufnahmen, wenn es um die Nachbelichtung geht. An diesem Punkt sind die Unterschiede enorm.

Grundsätzlich bieten aber auch JPEGs in der Nachbearbeitung mehr Möglichkeiten, als gemeinhin behauptet wird.

#3 – Der Bildstabilisator muss ausgeschaltet werden, sobald du ein Stativ benutzt

Halbwahrheit

Jeder Fotograf, der sich mit Landschaftsfotografie beschäftigt, bekommt häufig schon ganz zu Beginn von verschiedenen Seiten die eindringliche Warnung, dass er den Bildstabilisator unbedingt deaktivieren muss, sobald er die Kamera auf ein Stativ montiert.

Der Grund ist, dass der Bildstabilisator auf dem sowieso schon stabilen Stativ für Unschärfen auf dem Foto sorgt.

Aber auch bei dieser Fotografen-Weisheit handelt es sich um eine Halbwahrheit. Viele Objektive verfügen nämlich über eine Abschaltautomatik, die selber dafür sorgt, dass der Bildstabilisator sich abschaltet sobald die Kamera nicht mehr in Bewegung ist.

Um herauszufinden, ob dein Objektiv eine Steuerung dieser Art verbaut hat, kannst du ganz einfach im Handbuch nachschlagen.

#4 – Wenn du in der Nacht fotografierst, musst du den Sucher verdecken, um zu verhindern, dass Streulicht in die Kamera gerät

Mythos!

Bei diesem Mythos handelt es sich um einen weit verbreiteten Glauben unter Fotografen.

In der Theorie macht dieser Mythos zwar Sinn, in der Praxis ist dieser Effekt aber nicht bemerkbar. Die Entwickler der großen Kamerahersteller haben diesen Faktor durchaus auf dem Plan und sorgen für eine gute Abschirmung des Sensors gegen Licht, das durch den Sucher eintritt.

Wenn einer von euch Lust hat, kann er ja mal eine mehrstündige Langzeitbelichtung in mit der Objektivabdeckung auf dem Objektiv machen, und schauen, ob er einen Effekt durch den Lichteinfall des Suchers beobachten kann. Wir freuen uns über eure Erfahrungen in den Komentaren!

#5 – Um Sterne zu fotografieren, muss die Blende weit geschlossen sein

Mythos!

Dieser Fotografie-Mythos ergibt sich aus dem Missverständnis, dass man für die Fotografie von weit entfernten Objekten immer auch eine hohe Schärfentiefe benötigt.

In Wahrheit ist es so, dass professionelle Sternenfotografen eine möglichst offene Blende von f/2.8 oder offener verwenden. Wichtig ist dabei nur, dass du das Objektiv auf die Sterne, also auf unendlich, fokussierst.

#6 – JPEG Fotos verlieren bei jeder Speicherung an Qualität

Halbwahrheit!

Es stimmt zwar, dass ein JPEG bei jeder neuen Speicherung neu komprimiert wird und du einen kleinen Anteil der Bilddaten verlierst. Bis du hierdurch aber eine sichtbare Verschlechterung der Bildqualität erreichst, kannst du das Foto im JPEG Format aber viele tausend Male speichern.

Also keine Panik, wenn du das JPEG einige Male öffnen musst!

#7 – Blende f/8 ist am schärfsten

Halbwahrheit!

Jedes Objektiv-Modell ist anders. Das bedeutet auch, dass jedes Objektiv bei einer anderen Blende am schärfsten ist. Wenn du genau wissen willst, bei welcher Blende dein Objektiv am schärfsten ist, kannst du es selbst testen, indem du Testbilder machst. Für Testbilder eignet sich zum Beispiel eine Buchseite sehr gut.
Alternativ kannst du dir auch Objektiv-Tests im Internet oder Foto-Zeitschriften ansehen.

Ganz falsch ist der Mythos aber nicht. Bei den allermeisten Objektiven liegt die schärfste Blende im Bereich der Blende f/8. Wenn du nicht weißt, bei welcher Blende dein Objektiv am schärfsten ist, machst du mit Blende f/8 nichts falsch!


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