Blende, Belichtungszeit, ISO | eine kurze Erklärung

Blende, Belichtungszeit, ISO | eine kurze Erklärung

Der erste Schritt auf dem Weg ein Fotograf zu werden, ist die Belichtung eines Fotos richtig einstellen zu können. Und das ist einfacher, als es sich anhört.

In diesem kurzen Artikel werden wir so einfach wie möglich erklären, wie du mit Blende, Belichtungszeit und ISO umgehst. Dabei nhandelt es sich nicht um hoch komplexes Fachwissen, sondern um die einfachsten Grundlagen der Fotografie. Sobald du Blende, ISO und Zeit verstanden hast, wirst du dich als Fotograf mit etwas Übung sehr leicht verbessern können.

Was ist die Belichtung?

Die Belichtung eist die Gesamtmenge Licht, die auf den Kamera-Sensor fällt. Aus diesem Licht entsteht dann das Foto. Das hat weitreichende Folgen. Fällt zu wenig Licht auf den Sensor, wird das Foto zu Dunkel. Zu viel Licht überstrahlt dagegen alles und lässt das Foto weiß werden. Es „brennt aus“.

Da sich die Lichtbedingungen in unserer Umwelt ständig ändern, muss auch die Belichtung unserer Kamera entsprechend angepasst werden.

Die Lichtmenge wird über die Blende und die Belichtungszeit geregelt. Der ISO Wert regelt dagegen nur, wie empfindlich der Sensor auf dieses Licht reagieren soll. Wenn du diese drei Einstellungen im Griff hast, sollten Über- oder Unterbelichtungen kein Thema mehr für dich sein.

Blende

Die Kamera-Blende ist ein Ring aus mehreren Lamellen, der sich öffnen und schließen lässt. So lässt sich sehr einfach regeln, wie viel Licht auf den Sensor fällt.
Die Einstellung der Blende kann trotzdem etwas verwirrend sein. Hier gilt nämlich: Je größer die Zahl der Blende, desto kleiner das Loch, und damit die Lichtmenge, die auf den Sensor fällt.
Wenn du das Foto als also heller machen möchtest, solltest du eine möglichst kleine Zahl an in der Blenden-Einstellung wählen. Eine weit offene Blende ist zum Beispiel f/2.0.
Ist dein Foto dagegen zu hell, kannst du die Blende deiner Kamera schließen und wählst dafür eher etwas im zweistelligen Blendenbereich. eine weit geschlossene Blende ist f/22.

Hinweis: Nicht jedes Objektiv kann die Blende gleich weit öffnen. Tendenziell ist es so, dass teurere Objektive in der Lage sind mehr Licht hinein zu lassen als günstigere Objektive. Wundere dich also nicht, wenn die offenste Blende deines Objektivs nicht 2.0, sondern 3.5 ist.

Tiefenschärfe

Die Tiefenschärfe des Fotos ist ein weiterer Effekt der Blendeneinstellung auf das Bild.
Tiefenschärfe meint, wie viel auf deinem Foto im scharfen Bereich liegt.
Als Daumenregel kannst du dir merken, dass eine geschlossenere Blende immer bewirkt, dass ein größerer Bereich des Fotos scharf ist.

Belichtungszeit

Die Einstellung der Belichtungszeit ist schnell erklärt. Mit ihr wird geregelt für welche Zeit die Menge an Licht, die die Blende durchlässt, auf den Sensor fällt. Digitale Spiegelreflexkameras haben zu diesem Zweck einen mechanischen Spiegel, der immer dann kurz wegklappt, wenn ein Foto geschossen wird.

Belichtungszeiten werden in der Regel in Bruchteilen einer Sekunde angegeben. 1/50s lässt also zehn mal länger Licht auf den Sensor fallen, als 1/500s.

Ein Foto, das bei gleichen Lichtbedingungen also mit 1/50s belichtet wird, wird also viel heller als eines, das mit 1/500s belichtet wird.

Daumenregel: Bei durchschnittlichen Lichtbedingungen, mit einem Motiv, dass sich nicht zu bewegt, bekommt man die korrekte Belichtungszeit in etwa, indem man die Brennweite mal zwei nimmt.
Mit einem 35mm Objektiv sollte man also mindestens eine Belichtungszeit von 1/70s einstellen um scharfe Fotos zu bekommen.

Wenn du damit hast, scharfe Fotos zu schießen, solltest du dir mal unserer „Acht Lösungen für unscharfe Fotos“ ansehen.

In der analogen Fotografie hat jeder Film einen eigenen ISO-Wert. Heute lässt sich dieser ganz einfach über die Kamera einstellen.

ISO

Wie schon angedeutet, sorgt zeigt der ISO-Wert an, wie empfindlich der Sensor der Kamera für Licht ist. Damit ist die Einstellung des ISO Wertes besonders dann von Bedeutung, wenn das Licht so schwach ist, dass die Möglichkeiten von Blende und Belichtungszeit ausgereizt sind.

Dabei gilt: Je höher der ISO-Wert, desto heller wird das Foto. Ein Foto, das bei ISO 100 aufgenommen wurde ist deutlich dunkler als ein Foto, das bei gleichen Lichtverhältnissen mit ISO 800 aufgenommen wurde.

Natürlich hat der erhöhte ISO-Wert auch seinen Preis. Je höher der ISO-Wert, desto höher ist auch das Bildrauschen.
Verschiedene Kameras kommen hierbei unterschiedlich gut mit hohen ISO-Werten klar. Aus diesem Grund sollte man unbedingt testen wo bei der eigene Kamera die Schmerzgrenze beim ISO-Wert liegt. Hier hilft letztlich nur ausprobieren.

Grundsätzlich gilt: Der ISO-Wert ist die letzte Möglichkeit, um das Foto korrekt zu belichten. Wenn eine gute Belichtung mit der Blende und der Belichtungszeit möglich ist, sollte man den ISO-Wert beim Minimum halten.

Kamera-Modi kurz erklärt

Die verschiedenen Aufnahme-Modi von Kameras sind unter vielen Fotografen vollkommen zu unrecht verpönt. Häufig hört man, dass man nur im manuellen Modus ein richtiger Fotograf sei.

Bei näherer Betrachtung stellen sich diese Verkürzungen natürlich als ungerechtfertigt heraus. Ein guter Fotograf ist derjenige, der gute Fotos macht. Wie er das technisch bewerkstelligt ist erstmal egal.

In vielen Situationen ist es eher unhandlich im manuellen Kameramodus zu arbeiten. Besonders wenn es schnell gehen soll, ist es häufig sinnvoll, dass die Kamera einen Teil der Arbeit übernimmt. So kann sich der Fotograf besser auf die Bildkomposition konzentrieren.

Hier also eine kurze Erklärung der verschiedenen Aufnahme-Modi und ihren jeweiligen Vorteilen:

Manuell (M): Du hast die volle Kontrolle über Blende Belichtungszeit und ISO. Damit geht aber auch die Notwendigkeit einher sich um alle drei zu kümmern.

Blendenmodus (A oder Av): Hier kannst du selbst die Blende wählen. Die Kamera passt dann aller andren Werte so an, dass du mit der gewählten Blende gut belichtest. Dieser Modus ist vorallem dann sinnvoll, wenn du einen bestimmten Stil mit einer bestimmten Tiefenschärfe verfolgst. Ein häufiges Beispiel hierfür ist die Portrait-Fotografie.

Zeitmodus (S oder Tv): In diesem Modus hast du die volle Kontrolle über die Belichtungszeit der Kamera. Wie im Av-Modus/A-Modus regelt die Kamera automatisch die anderen Einstellungen so, dass die von dir gewählt Belichtungszeit eingehalten wird. Besonders sinnvoll ist dieser Modus, wenn es dir darum geht Motive zu fotografieren, die sich schnell bewegen. Die Sportfotografie ist hier ein gutes Beispiel. Aber auch bei schlechten Lichtverhältnissen Abends auf einer Hochzeit kann dieser Modus sinnvoll sein.

Programm-Modus (P): In diesem Modus kannst du der Kamera einen bestimmte Situation wie beispielsweise Landschaft opder Sport vorgeben. Ansonsten regelt die Kamera aber Blende, Zeit und ISO.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Super! Toll erklärt. Vielen Dank!

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