Wenn du dich mit der Komposition von Fotografien beschäftigt hast, bist du mit Sicherheit schon mit Konzepten wie der „Drittelregel“, „führenden Linien“ und anderen Grundregeln zur Bildkomposition in Berührung gekommen.
In diesem Artikel wollen wir einen Schritt weiter gehen, und dich mit einigen eher unbekannten Tipps zum Thema Bildkomposition bekannt machen.
#1 – Ungerade Zahlen sind ansprechender als gerade
Diese „Regel“ gilt nicht nur für
die Anzahl der Objekte in deinem Bild, sondern auch die Formen in
denen sie angeordnet sind. Das bedeutet, dass Dreiecke deutlich
ansprechender für den Betrachter sind, als beispielsweise Quadrate.
Wenn du also eine gerade Anzahl Objekte auf deinem Foto aufnehmen
möchtest, tust du gut daran, diese trotzdem eher in einem Dreieck
anzuordnen.
#2 – Vorsicht beim Zuschneiden von Fotos
Häufig sind Fotografen zu zögerlich beim Zuschneiden ihrer Fotos. Das führt dazu, dass man häufig Bilder zu sehen bekommt, bei denen Menschen nur wenig zugeschnitten werden, wenn es besser wäre deutlich weniger zu zeigen.
Als Daumenregel solltest du im Kopf behalten, Bilder von Menschen nie an den Gelenken der Menschen zuzuschneiden. Zeige lieber weniger, als dass einer Person nur die Füße fehlen und das Foto sehr amateurhaft wirkt.
#3 – Weniger ist Mehr
Dieser Tipp schließt direkt an den nächsten an. Viele mittelmäßige Fotos sind mittelmäßig, weil sie zu viel auf einmal zeigen wollen.
Um zu testen, ob dein Foto das gleiche Problem hat, kannst du einen kurzen Test machen. Geh zu einem Freund und bitte ihn darum dir sofort zu sagen, was das Hauptmotiv des Fotos ist, sobald er es sieht. Dass zeige ihm das Foto. Wenn dein Freund nicht innerhalb des ersten Augenblickssagen kann, worum es in dem Bild geht, hast du einen Fehler bei der Bildkomposition gemacht.
In diesem Fall solltest du darüber nachdenken, wie du das Foto verändern und vereinfachen würdest, um zu zeigen was du darstellen möchtest. Wenn du dabei merkst, dass du selbst nicht genau sagen kannst, was du darstellen wolltest, weißt du wo das Problem lag.
#4 – Lass die Augen des Betrachters durch das Bild wandern
Die meisten Menschen sind daran gewöhnt, ein Bild von Links nach Rechts zu betrachten. Bei der Komposition deines Bildes kannst du diese Tatsache nutzen, indem du den Fokus-Punkt in die rechte Seite des Bildes verlagerst. So bringst du den Betrachter dazu mit den Augen einmal quer durch das Bild zu wandern.
Damit wird deine Bildkomposition deutlich ansprechender für den Betrachter des Bildes. Nicht alle Situationen eignen sich dafür, diesen Effekt zu nutzen aber in der großen Mehrzahl hast du die Wahl, wie du dein Motiv positionierst.
#5 – Vordergrund nutzen, um dein Motiv einzurahmen
Ein Vordergrund verleiht deinem Bild mehr Tiefe. Das ist den meisten Fotografen klar.
Aber nur sehr gute Fotografen haben sich angewöhnt, den Vordergrund ihres Bildes zu nutzen, um die Person oder das Motiv einzurahmen. Mit diesem Bildkompositions-Trick gibst du dem Betrachter deines Fotos den Eindruck, selbst der Beobachter zu sein.
#6 – Du beherrschst alle Regeln der Bildkomposition? Dann brich sie!
Die Grundregeln der Bildkomposition zu kennen und anwenden zu können, ist ein guter Schritt um sich als Fotograf weiter zu entwickeln. Allerdings gibt es da draußen eine unglaubliche Menge von Weltklasse-Fotografien, auf die sich diese Regeln nicht anwenden lassen.
Wichtig für fortgeschrittene Fotografen ist, dass sie sich nicht mehr nur an den Regeln entlang tasten, sondern beginnen eigenen Wege zu gehen. Die Regeln der Bildkomposition sind nicht die 10 Gebote. Du kommst nicht in die Hölle wenn du sie brichst.
Im Gegenteil, wenn du sie mit Absicht brichst, kommen oft sehr innovative Fotos zustande.
Kennst du noch andere Methoden der Bildkomposition von Fotos? – Schreibe einen Kommentar!