Nikon D5300 | Fazit nach 4 Jahren Nutzung

Nikon D5300 | Fazit nach 4 Jahren Nutzung

Im Dezember 2015 war ich auf der Suche nach einer handlichen Kamera in einem Preisbereich, der es mir erlauben sollte, die Kamera ohne schlechtes Gewissen selbst den widrigsten Bedingungen auszusetzen. Nach einiger Recherche entschied ich mich für eine gebrauchte Nikon D5300.

In den letzten drei Jahren habe ich die Kamera rücksichtslos an ihre Grenzen gebracht. In diesem Artikel möchte ich klären, ob die Nikon D5300 eine gute Wahl für mich war und ob sie das auch heute noch ist.

Meine Geschichte mit der Nikon D5300

Die Nikon D5300 kam bei mir immer dann zum Einsatz, wenn ich angefangen habe, mir Sorgen um meine Ausrüstung zu machen.
Neben zahllosen Stürzen, Schlägen und einigen Stunden Dauerregen hat diese Kamera unzählige Kilometer um den Globus mit mir zurückgelegt. Verschneite Vulkane in Süd-Amerika, der Regenwald von Costa Rica und Fahrten über holprige Bergstraßen im Kosovo hat die Nikon genauso stoisch ertragen, wie einige zehntausend Auslösungen und etliche Stunden Videoaufnahmen.

Disclaimer: Das ist keine Empfehlung. Ich erzähle hier nur, was ich schon alles mit meiner D5300 gemacht habe.

Akku-Performance nach 4 Jahren im Gebrauch

Nach über drei Jahren benutze ich immer noch den originalen Akku. 500 Auslösungen mit einer Ladung sind immer drin. Für unterwegs reicht mir das in der Regel. Das gilt natürlich nur, wenn man sowohl WLAN, als auch das eingebaute GPS nicht einschaltet. Zwei Funktionen, die ich noch nie vermisst habe.

Gleichzeitig bietet die Nikon D5300 mit seinem 24MP Crop-Sensor einen Sensor, der nur mit leichten Unterschieden auch in einigen Modellen der D7000er Reihe verbaut wurde. Mit ISO 800 und mehr produziert der Sensor immer noch Ergebnisse, die sich sehen lassen können.


Das beste Objektiv neben dem Kit-Objektiv

Die beiden besten Objektive für die Nikon D5300 sind in meinen Augen das 18-55mm Kit-Objektiv und das Nikon 35mm AF-S f/1.8.

Besonders am Anfang lässt man sich gern davon irritieren, dass viele Profi-Fotografen rücksichtlos über Kit-Objektive herziehen. Für die Einsatzzwecke eines Profi-Fotografen stimmt das auch. Wenn es allerdings darum geht, einen Einstieg in die Fotografie zu finden bietet das 18-55mm Kit-Objektiv von Nikon eine hervorragende Möglichkeit herauszufinden in welchen Brennweiten-Bereichen man sich überhaupt wohl fühlt.

Natürlich erreicht ein Kit-Objektiv nicht die Abbildungsleistungen einer Profilinse, aber ich nehme ein 2000€ Linse auch nicht mit auf die Ladefläche eines Pick-Ups auf den staubigen Straßen Nicaraguas. Eine 50€ Kit-Objektiv dagegen schon.

Das Nikon 35mm f/1.8 macht in Sachen Brennweite wenig Sinn wenn man bereits ein 18-55mm Zoom mit der Kit-Linse besitzt. Es gab allerdings drei gute Gründe für mich, es trotzdem zusätzlich anzuschaffen.

  1. Die Offenblende von f/1.8 ermöglicht auch mit der Nikon D5300 vergleichsweise einfach ein mehr als respektables Bokeh zu erzeugen. Außerdem kann ich damit unterwegs auch bei wenig Licht noch sehr gute Ergebnisse erzielen.
  2. Wenn man sich Vergleichstests durchliest, bietet das Objektiv in Sachen optische Abbildungsleistung ein unglaublich gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis. Wenn ich also wirklich scharfe Bilder mit der Nikon D5300 machen möchte, wechsel ich häufig vom 18-55mm auf die 35mm Festbrennweite.
  3. Im Grunde der wichtigste Vorteil des Nikon 35mm f/1.8 ist, dass es unglaublich klein und handlich ist, für das was es leistet. Und genau aus diesem Grund stellt sich mir nie die Frage, ob ich es mitnehmen soll. Es ist kein Problem es einfach immer dabei zu haben.
Links: Nikon 18-55mm; Rechts: Nikon 35mm f/1.8 mit Sonnenblende

Grenzen der Nikon D5300

Wenn man die Nikon D5300 mit dem 35mm auf Blende f/1.8 im Nahbereich zum Fotografieren von Personen nutzt, merkt man dann allerdings, dass man keine Nikon D850 oder Z7 in der Hand hat. Der Autofokus sitzt in dieser Extremsituation nicht immer perfekt und ich habe nicht selten von 100 Bildern 60 Bilder bei denen der Fokus nicht so sitzt, wie ich es gern hätte.

Das klingt erstmal nach viel Ausschuss, aber wir reden hier auch von einer Extremsituation mit sehr geringem Schärfebereich und einer Kamera-Objektiv Kombination für deutlich unter 1000 Euro. Da kann ich mit etwas Ausschuss problemlos leben, zumal ich selten in die Situation komme, spontan Personen mit der D5300 auf diese Art zu fotografieren.

Grundsätzlich arbeitet der Autofokus der Nikon D5300 sehr akkurat und zuverlässig. Ich persönlich habe mir den Autofokus als Back-Button-Fokus auf die Daumentaste neben dem Einstellrad gelegt. Außerdem nutze ich in der Regel den nur den mittleren Kreuzsensor der Kamera. Wenn du mehr über das fokussieren mit dem Back-Button Fokus erfahren willst, schreib einfach einen Kommentar unter diesen Artikel.


Nikon D5300 – Gebraucht oder Neu kaufen?

Ich betone hier nochmal, dass es sich bei diesem Artikel um meine persönliche Meinung handelt, die sich aus meinen persönlichen Erfahrungen speist.

Für mich gibt es bei einer Kamera dieses Preissegments keine Notwendigkeit für einen Neu-Kauf. Dafür gibt es für mich einige Gründe, die ich kurz auflisten möchte.

  1. Der Markt ist riesig. Kameras dieser Preiskategorie sind Massenprodukte. Wenn ich nach einer Nikon D5300 auf dem Gebrauchtmarkt suche, habe ich keinen Druck das erstbeste Angebot zu nutzen. Wenn es heute kein Angebot gibt, das mir gefällt, warte ich einfach zwei Tage und finde sehr wahrscheinlich ein besseres oder zumindest eines gleicher Güte.
  2. Nikon legt Kameras wie die D5300 für 100.000 Auflösungen und mehr aus. Solange man beim Gebrauchtkauf darunter bleibt, hat man meines Erachtens nach nicht unbedingt einen frühzeitigen Defekt zu befürchten.
  3. Immense Preisunterschiede. Nicht selten ist es so, dass man für die Neupreis einer Prosumer-Kamera annähernd zwei gebrauchte Modelle in gutem Zustand bekommt. Ich persönlich lege mein Geld da lieber in Objektiven an, als in eine neue Kamera ohne den kleinsten Kratzer.
  4. Und damit kommen wir zum wichtigsten Punkt für mich. Und das ist ein rein psychologischer. Ich habe einfach weniger Hemmungen eine gebrauchte Kamera für weniger Geld zu jeder Gelegenheit mitzunehmen und nicht zu schonen, als ich es bei dem gleichen Modell in neu und teuer hätte.

Daraus ergeben sich für mich einige Regeln, die ich beim Gebrauchtkauf meiner Nikon D5300 genauso befolgt habe, wie beim Kauf jeder anderen Kamera bis heute.

  1. Ich kaufe nie von Profi-Fotografen. Wenn ich den Eindruck habe, dass der Verkäufer Fotograf von Beruf ist, lasse ich die Finger von jeder Kamera, egal wie gut sie aussieht. Profi-Fotografen nutzen ihre Kameras wie Werkzeuge. Und dementsprechend ist auch der Verschleiß an der Kamera.
  2. Ich suche nach Anfängern, die das Hobby schon früh wieder aufgegeben haben. In diesen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie die Kamera wenig genutzt haben und immer wie ein rohes Ei behandelt haben. Häufig befinden sich Kameras dieser Verkäufer noch im Neuzustand.
  3. Finger weg bei Sturzspuren! Stürze lassen in einem sehr kurzen Zeitraum sehr viel kinetische Energie auf die Kamera wirken.  Wenn etwas kaputt geht, dann so.
  4. Kratzer nutzen, um den Preis zu drücken. Kratzer an der Kamera haben in der Regel nicht den geringsten Einfluss auch die Funktion der Kamera. Für mich als Käufer sind sie allerdings ein gutes Mittel um den Verkäufer herunterzuhandeln.
  5. Bajonett prüfen. Die meisten Käufer vergessen neben der allgemeinen Funktion der Kamera auch das Bajonett der Kamera zu prüfen. Ich schließe vor dem Kauf grundsätzlich ein Objektiv an die Kamera an und prüfe, ob der Anschluss unerwünschtes Spiel aufweist. Wenn ja: Finger weg!

Speicherkarte für die Nikon D5300 – Meine Erfahrungen

Die Nikon D5300 nutzt SD-Karten als Speichermedium für die geschossenen Fotos. Ich nutze schon seit ich die Nikon besitze die selben beiden SD-Karten für die Kamera. Empfehlen kann ich die Transcend 64GB Premium SDXC-Karte. Die Karte hat mich noch nie im Stich gelassen und ist sowohl schnell genug für die D5300 als auch günstig zu bekommen.

Meine zweite Karte ist eine SanDisk 64GB Ultra SDXC-Karte. Bei normaler Anwendung ist diese vollkommen ausreichend. Sobald man allerdings schnelle Serien schießt, stößt man an die Grenzen der Schreibgeschwindigkeit und muss einige Sekunden warten, bis man sich die Bilder ansehen kann. Das kann gelegentlich etwas nerven. Einer der Gründe, wieso ich die Transcend Karte deutlich häufiger nutze.

Nikon D5300 welche sd speicherkarte

Fazit – 4 Jahre intensive Nutzung der Nikon D5300

Die Nikon D5300 gehört nicht zur Profi-Reihe von Nikon und das merkt man. Es zeigt sich, wenn man die Kamera in absolute Grenzbereiche treibt.

Aber natürlich macht es auch gar keinen Sinn eine gebrauchte Nikon D5300 für 300-400€ mit Kameras zu vergleichen, die das fünffache kosten.

Wenn man sich der Stärken und auch der Grenzen der D5300 bewusst ist, kauft man eine solide Kamera, die mich nie im Stich gelassen hat. Natürlich kann man sagen, dass der Autofokus der D5300 nicht mit dem der D850 mithalten kann oder, dass es sich bei ihr nicht um eine Vollformat-Kamera handelt. Das stimmt auch alles. Aber der Autofokus der Nikon funktioniert gut und wenn man sich die Einschränkungen eines APS-C Sensors klar gemacht hat, schießt man auch innerhalb dieser Schranken gute Fotos.

Müsste ich die Entscheidung vor dem Hintergurnd der Erfahrungen der letzten Jahre nochmal treffen, würde ich mich auf jeden Fall wieder für die Nikon entscheiden.

Meine D5300 ist eine dieser Kameras die ich benutzen werde, bis sie irgendwann den Geist aufgibt. Bis jetzt kann ich mir allerdings noch nicht vorstellen, wie das in absehbarer Zeit passieren sollte.

Hast du eigene Erfahrungen mit der Nikon D5300 oder noch offene Fragen? Dann lass uns einen Kommentar da!

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