Sony a7II vs. a7III | 10 Hauptunterschiede

Sony a7II vs. a7III | 10 Hauptunterschiede

Die spiegellosen Vollformat-Kameras von Sony sind im Moment die die gefragtesten DSLMs auf dem Kamera-Gebrauchtmarkt. Mit der Sony a7 II ist momentan ein Einstieg ins Vollformat-Segment für unter 1000€ möglich. Die Sony a7 III im Moment noch 500-800€ teurer, wird aber wahrscheinlich noch einen Preisverfall erleben, sobald die Sony a7 IV auf den Markt kommt.

In diesem Artikel erfährst du die zehn Unterschiede zwischen beiden Kamera-Modellen, die meiner Meinung nach am wichtigsten für die Kaufentscheidung sind.

1. Exmor R – Sensor

Beim Blick auf das Datenblatt deutet sich eigentlich keine Verbesserung beim Kamerasensor der Sony a7 III an. Im Gegenteil. Die Auflösung der Sony a7III ist gegenüber dem Vorgängermodell sogar von 24,3 Megapixal auf 24,2 Megapixel gesunken.

Der neue Sensor der Mark III erlaubt im Vergleich zum Sensor der Sony a7 Mark II eine 1,8-fach höhere Auslesegeschwindigkeit. Damit rückt das Basis-Modell der Sony Vollformat-Kameras technisch deutlich näher an das R-Modell. In einigen Berichten ist sogar die Rede davon, dass die Farbpalette der Sony a7 III besser sei als die Farbpalette der Sony a7r III.

Auch in Sachen Dynamic Range rückt die Basis er Spitze mit diesem Update näher.

Bei der Farbtiefe gibt es mit dem neuen Sensor dagegen keine Veränderung gegenüber der älteren Sony a7 II. Die Aufnahmen beider Kameras besitzen im RAW-Format eine Farbtiefe von 14-bit.

2. Sichtbar weniger ISO-Rauschen

Beim ISO-Rauschen hat sich die Performance der Sony a7 III gegenüber der Sony a7 II deutlich sichtbar verbessert.

Dabei geht es nicht nur um die nativen ISO-Werte, die sich nun doppelt so hoch schrauben lassen. Auch bei gleichen ISO-Werten überzeugt die Mark III mit deutlich geringerem ISO-Rauschen.

Alle Fotografen, die gerne Available Light Fotografie betreiben, werden die Verbesserung zu schätzen wissen.

3. Autofokus

Der Autofokus der Sony a7 III ist einer der Punkte, der gegenüber dem Vorgängermodell am stärksten überarbeitet wurde. Sony hat sich bei der neuen Technik in der Mark III bei seinem absoluten Spitzenmodell, der A9, bedient.

Wer es genauer wissen möchte, dem sei gesagt, dass die Sony a7 III nun über 693 Pasen-Autofokus-Sensoren und 425 Kontrast-Autofokus-Sensoren verfügt. Damit sind 93% des gesamten Blickfeldes mit Autofokus-Sensoren abgedeckt.
Außerdem verfügt die Sony a7 III über die 4D Autofokus Technik von Sony. Damit werden Bewegungsverläufe in Echtzeit in die Zukunft interpoliert. Damit wird der Autofokus der Mark III insbesondere bei der Verfolgung von Bewegungen deutlich schneller und treffsicherer.

Im Gegensatz dazu hatte die a7 II nur 117 Phasen-Sensoren und 25 Kontrast Sensoren. Desweiteren benötigte das Vorgängermodell noch deutlich mehr Licht um überhaupt zu funktionieren. Die Minimal-Sensitivität des AF-Systems wurde von -1Ev auf -3Ev verbessert. ein Wert von -1Ev ist zwar bereits sehr gut aber mit -3Ev ist die Mark III dem Vorgänger gegenüber bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich im Vorteil.

welche vollformat kamera?

4. 4k Videoaufnahmen

Während die Sony a7 II zwar bei ihrem Erscheinen gute Video-Daten aufwies, kann sie mit ihren 1080p @ 60fps und dem S-LOG2 Profil nicht mehr mit dem Nachfolger mithalten. Sony hat hier mit vollen Händen nachgelegt.

Die a7 III kann jetzt in 4k-Auflösung aufnehmen. Als wäre das nicht genug, ließt die Mark III den Sensor im Video Modus komplett aus. Das bedeutet, dass sie im Prinzip in 6k-Auflösung aufnimmt und das Material dann auf 4k herunter skaliert.
Dieser Trick sorgt dafür, dass die 4k-Aufnahmen der Sony besonders detailreich und scharf sind.

Neben diesem Feature beherrscht die a7III nun auch das Bildprofil S-Log3 und Aufnahmen in 1080p @ 120fps für Zeitlupeneffekte. Die Sony a7III bleibt also auch im Jahr 2019 noch eine potente DSLM wenn es um Video-Aufnahmen geht.

5. Verbesserte Batterielaufzeit

Einer der größten Kritikpunkte an der Sony a7II war ihr hoher Stromverbrauch und der im Vergleich dazu unterdimensionierte Akku.

Für die a7III verwendet Sony einen deutlich besseren Batterie-Typ (NP-FZ100). Damit wird die Batterielaufzeit, gemessen an der Auslösungsanzahl, mehr als verdoppelt.

Es sollte allerdings erwähnt werden, dass die Akkus der a7II mittlerweile sehr günstig auf dem Gebrauchtmarkt zu haben sind. Es ist also nicht besonder kostenintensiv einfach einige Ersatzakkus bei sich zu haben. Jeder muss da selber wissen, was ihm lieber ist.

6. 5-Achsen-Bildstabilisator: Kaum eine Verbesserung

Wie das Vorgängermodell verfügt auch die Sony a7II über einen internen Bildstabilisator. Den hat Sony zwar verbessert, aber nur von 4.5 auf 5.0 Ev. Für Street-Photography bei wirklich schlechten Lichtverhältnissen mag das einen Unterschied machen. Für den Allerwelts-Nutzer dagegen ist die Veränderung wahrscheinlich kaum wahrnehmbar.
Trotz allem: eine Verbesserung!

7. Touchscreen zum Fokus-Setzen

Der Touchscreen bei der a7III ist ein Novum in der a7-Reihe. Mit dem Touchscreen lässt sich nun bequem der Fokus verschieben. Kein nerviges Geklicke und Gedrehe mehr.
Die Besonderheit: Sony lässt den Fotografen den Fokuspunkt auch dann mit dem Touchscreen verschieben, wenn dieser mit den EVF (Elektronischer Sucher) arbeitet.

Im gleichen Zug hat Sony auch den Sucher (EVF) der Kamera überarbeitet und die Vergrößerung erhöht. Interessant ist aber auch, dass die Auflösung des Hauptdisplays im Verhältnis zum Vorgänger leicht gesunken ist.

8. Design-Veränderungen

Für mich persönlich ist gutes Design eine der Kernkompetenzen einer Profi-Kamera. Natürlich ist das Design immer Geschmackssache. Deshalb ist es immer gut eine Kamera vor dem Kauf einmal in der Hand gehabt zu haben!
Sony hat beim Design der a7III einige Veränderungen vorgenommen. Hier ein paar Beispiele:

  • neue Joystick-Taste
  • bessere Verarbeitung am Objektivanschluss (Sechs statt vier Schrauben)
  • neuer AF/MF-Schalter
  • 2 SD-Slots (UHS II) vs. 1 SD-Slot (UHS I) bei der a7II
  • und einiges mehr

9. Geräuschlose Auslösung und schnellere Auslösegeschwindigkeit

Die maximale Serienbild-Geschwindigkeit hat sich bei der Sony a7III von 5 Bildern pro Sekunde auf 10 Bilder pro Sekunde erhöht. Außerdem kann die a7III nun mehr Bilder in Folge schießen ohne den Puffer zu überlasten. Vorallem für Sport- und Tierfotografen ist das ein echtes Plus.
Sollte der Puffer doch mal voll sein, lässt die a7III den Fotografen im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin noch das Menü der Kamera bedienen. Man ist also nicht zur Untätigkeit verdammt sobald der Speichervorgang beginnt.

Gleichzeitig kann die Sony nun auch komplett lautlos auslösen. Für die meisten Menschen unwichtig, ist diese Feature besonder für Hochzeits- und Street-Fotografen ein echtes Kaufargument.

10. Doppelter Preis auf dem Gebrauchtmarkt

Der unangenehmste Unterschied zwischen der Sony a7II und der a7III ist der hohe Preisunterschied. Momentan stellt die Sony a7III noch das Spitzenmodell der a7-Reihe dar und damit bleiben auch die Preise stabil auf einem hohen Niveau (im Moment etwa doppelt so hoch, wie die der a7II).
Zu hoffen bleibt, dass sich das ändert, sobald die Sony a7 IV auf den Markt kommt, was hoffentlich in den nächsten 6 Monaten passieren wird. Wenn die a7III dann deutlich im Preis fällt stellt sich eigentlich nicht mehr die Frage, ob man lieber die a7II kauft. Im Moment ist die Sony a7II allerdings noch eine durchaus sinnvolle Option gegenüber der a7III.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Hallo Armin, danke für die gute Gegenüberstellung der beiden Kameras. Am entscheidendsten ist für mich dein beschriebener Punkt zur besseren Lowlight Performance und natürlich der bessere Akku.
    Ich überlege von meiner Sony A6500 in die Alpha 7 Reihe zu wechseln und da sollte es auch eine merkliche Verbesserung sein.
    Da ich es aber nicht eilig habe, werde ich mal abwarten bis die A7 IV raus kommt, da wird der Preis der A7 III sicherlich noch mal fallen.
    Danke für deine zahlreichen Berichte und Videos.
    Gruß Sven

    1. Hallo Sven,
      schön, dass dir die Gegenüberstellung gefallen hat!
      Ja, der Wechsel sollte auf jeden Fall eine Verbesserung sein. Wobei mir die A6xx-Reihe ansich auch sehr gut gefällt 🙂
      LG

    2. Hallo Sven!
      Ich habe einiges an Erfahrung mit der A6000, der A7ii und der A7iii sammeln dürfen.

      Kurz und knapp gesagt: Ja, die Verbesserung wirst du in bestimmten Situationen merken. Und in manch anderen gar nicht. Wenn es darum geht, gezielt unterzubelichten, z.B. in Landschaftsaufnahmen, um den Himmel nicht ausbrennen zu lassen, ist die Vollformatserie DEUTLICH besser. Da fängt es viel später an zu Rauschen usw.
      Aber auf der anderen Seite hatte ich Vergleichstest bei gutem Licht, da waren kaum Unterschiede zu sehen, vor allem nicht in Sachen wie Details und sowas.

      Schon spannend und spricht auch eher FÜR die A6XXX-Reihe.
      Immer daran denken: Die sind auch kleiner.

      Aber lange Rede, kurzer Sinn, ich habe mich dann doch entschieden, lieber beide A7’s zu nehmen (ii und iii) und habe meinen APS-C-Fuhrpark in Rente geschickt.

  2. Toller Beitrag! Hat mir gerade sehr geholfen, da ich tatsächlich zwischen beiden Kameras schwanke 🙂

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