Was ist der Vorteil einer Kamera mit Vollformat-Sensor? Eine Frage, die sich jedem Fotografen spätestens dann stellt, wenn es beim Kauf einer neuen Kamera zur Preisfrage kommt.
Dieser Artikel erklärt, wieso Vollformat-Kameras bis heute das Image einer Profi Kamera haben, während Kameras mit APS-C oder MFT Sensor-Formaten das Stigma von Amateur-Kameras nicht loswerden.
Was ist ein Vollformat Sensor?
Der Vollformat Sensor ist so groß, wie der 35mm Film einer analogen Spiegelreflex-Kamera. Damit hat der Vollformat-Sensor etwa die Ausmaße von 24mm x 36mm. Dieses Format ist seit über 100 Jahren der Industrie-Standard der Fotografie.
Die Stärken des Vollformat-Sensors
Der Vollformat-Sensor ist deutlich größer als APS-C und Micro-Four-Third Sensoren. Damit kann deutlich mehr Licht auf die Sensoroberfläche treffen, als bei den Gegenstücken aus der Crop-Sparte. Aus diesem Grund ist der Vollformat Sensor nicht so anfällig für ISO-Rauschen, wie ein APS-C oder Crop-Sensor. Vorallem für die Nachtfotografie hat das enorme Vorteile.
Aber auch, wenn es darum geht, besonders schnelle Bewegungen bei schlechten Lichtverhältnisse abzulichten, bieten Vollformat Kameras deutliche Vorteile. Falls du also vor hast, Sportfotografie zu betreiben und Handballer zu fotografieren, führt kaum ein Weg an einer Vollformat-Kamera vorbei.
Ein weiterer Vorteil des Vollformat-Sensors zeigt sich bei
der Verwendung von Weitwinkel-Objektiven. Crop-Sensoren bilden bei gleichem
Objektiv einen kleineren Bildwinkel ab, als ein Vollformat-Sensor.
Wenn du also ein 35mm Objektiv an eine Kamera mit APS-C Sensor anschließt,
bekommst du etwa den gleichen Bildwinkel, den eine Vollformat-Kamera mit einem
50mm Objektiv erzeugt. Beim MFT-Format verdoppelt sich der Blickwinkel sogar
auf den eines 70mm Objektivs an Vollformat.
Das ist auch der Grund, wieso Landschafts- und Architektur-Fotografen beinahe durchgehend auf Kameras mit Vollformat Sensor setzen.
Nachteile des Vollformat-Sensors
Einer der größten Nachteile von Vollformat-Sensoren besteht
in der Größe von Kameras und Objektiven. Beide sind in der Regel etwa doppelt
so schwer, wie eine vergleichbare Vollformat-Kamera.
Besonders wenn es darum geht, weite Strecken zu Fuß mit der Kamera zurück zu
legen, kann das Gewicht darüber entscheiden, ob du die Kamera in den besten
Momenten in der Hand oder im Rucksack hast.
Ähnlich groß wie der Gewichtsunterschied, ist auch der Preis-Unterschied zwischen Crop-Kamera und Vollformat Kamera. Selbst wenn man den gleichen Bildwinkel erreicht, indem man teurere Crop-Objektive kauft, hat man es mit einem handfesten Preisunterschied zutun.
Es kann sich also durchaus lohnen sich auch als Landschaftsfotograf mal die Spitzenmodelle aus der Crop-Kamera Sparte zu begutachten.
Wieso haben Vollformat-Kameras trotz allem immer noch das Image von Profi-Kameras?
Der Grund für das Profi-Image der Vollformat-Kameras liegt neben den Vorteilen des großen Sensors in der sonstigen Ausstattung der Kameras begründet. Kameras mit großen Sensoren werden von den Herstellern häufig mit besseren Autofokus-Systemen ausgestattet.
Außerdem sind Vollformat-Kameras häufig deutlich besser verarbeitet, als die günstigeren Kameras mit Crop-Sensor. Ausnahmen bilden Kamera Modelle wie die Nikon D500. Es gibt also auch unter Crop-Kameras Modelle mit Metall-Body und sehr schnellen Autofokus Sensoren.
Welcher Sensor ist der richtige für mich?
Wenn Geld und Gewicht der
Kamera keine Rolle für dich spielen, ist eine Vollformat Kamera sehr wahrscheinlich
die richtige Wahl für dich.
Eine Kamera mit Crop-Sensor macht neben den preislichen Vorteilen vor allem
dann Sinn, wenn du mehr im Tele-Bereich arbeiten möchtest.
Die wichtigste Frage, die du dir stellen solltest, ist eigentlich auch nicht die nach der Kamera, sondern die nach den richtigen Objektiven für deine Art zu fotografieren. Wenn du weißt, welche Objektive du verwenden möchtest, klärt sich die Frage nach der Kamera von ganz allein.
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