Der Ausklapp-Blitz hat keinen guten Ruf unter Fotografen. Benutzt du ihn, halten andere Fotografen dich vermutlich für einen blutigen Anfänger. Ganz unbegründet ist das schlechte Image des Ausklapp-Blitzes nicht.
Trotzdem bietet der Blitz deiner Kamera einiges an Potenzial dein Bild zu verbessern, wenn du keine anderen Blitze zur Verfügung hast. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Beste aus dem Ausklappblitz deiner Kamera heraus holst.
#1 – Kenne das Limit
Ausklapp-Blitze beziehen ihre Energie direkt vom Akku der Kamera. Um diesen nicht zu sehr zu beanspruchen, ist der Blitz deiner Kamera nicht sehr groß dimensioniert. Die Stärke deines Blitzes ist also nicht mit der eines Blitzes vergleichbar, der über eine eigene Stromquelle verfügt.
Solange du dir dieser Einschränkung bewusst bist, kannst du den Blitz im Rahmen seiner Möglichkeiten nutzen. Die Reichweite der meisten Kamerablitze beträgt dabei ungefähr 1-3 m. Wenn dein Motiv deutlich weiter entfernt ist, solltest du auf den Ausklappblitz verzichten. In diesem Fall nimmst du am besten einfach die erhöhten ISO-Werte in Kauf.
#2 – Blitz-Korrektur
Die Blitzkorrektur ist das wichtigste Werkzeug für die Arbeit mit deinem Ausklapp-Blitz. Anders als bei der Belichtungskorrektur verändert sich in diesem Fall nicht die Empfindlichkeit des Sensors, die Stärke des Blitzes, und damit die Stärke des einfallenden Lichtes.
Im Automatikmodus deiner Kamera wählt die Kamera die Stärke
des Blitzes selbst. Leider funktioniert das selten wirklich gut.
Aus diesem Grund lohnt es sich die Blitz-Korrektur selbst in die Hand zu nehmen.
Dafür musst du zuerst in den A-, S-, oder M-Modus deiner Kamera schalten. Jetzt
hast du die volle Kontrolle über die Blitzstärke des Ausklappblitzes.
Sieh einfach mal im Handbuch deiner Kamera nach, wie du die Blitzstärke deiner DSLR am einfachsten einstellst. Meistens reicht eine kurze Tastenkombination an der Kamera.
Jetzt solltest du einfach ein bisschen herumprobieren, um ein Gefühl für die Stärkeeinstellung des Blitzes zu bekommen.
#3 – Tagsüber blitzen!
Entgegen der landläufigen Meinung eignet sich der Aufhellblitz der Kamera nicht sehr gut um Nachts zu fotografieren. Nachts reicht die Stärke des Blitzes nur in Ausnahmefällen aus.
Viel sinnvoller ist der Einsatz des Ausklappblitzes dagegen bei Tageslicht als sogenanntes Füll-Licht. So kannst du auf deinen Fotos für weichere Schatten und kräftigere Farben sorgen, indem du die besonders dunklen Bereiche deines Bildes mit dem Ausklapp-Blitz aufhellst.
Um mit diesem Ansatz gute Ergebnisse zu erzielen, musst du allerdings die Blitz-Korrektur deiner Kamera im Griff haben. Probiere die Technik einfach mal aus, wenn du das nächste Mal draußen fotografieren gehst.
#4 – Mini-Softbox oder Reflektor selbst bauen
Der größte Nachteil des Ausklappblitzes, neben dessen geringer Stärke, ist der sehr direkte Lichteinfall des Blitzes auf das Objekt. So entstehen häufig sehr harte und unschöne Schattenwürfe.
Um das zu vermeiden, kannst du dir selbst auf sehr einfach Art und Weise eine kleine Softbox bauen. Nimm dir einfach einen matten Müllbeutel und stülpe ihn über den Ausklappblitz. Achte dabei darauf, dass sich der Beutel etwas aufbläht. So erhältst du eine große Oberfläche, die das Licht des Blitzes streut und damit weicher macht. Noch besser funktioniert Transparentpapier.
Wenn du eine Wand neben dir oder eine Decke über die hast, kannst du den Blitz mit einer Kreditkarte gegen die Decke oder die Wand reflektieren und streuen. Auch so erhältst du deutlich weicheres Licht, als wenn du den Blitz direkt auf die Person richten würdest.
Hast du weitere Ideen, um mit dem Aufklapp-Blitz bessere Fotos zu schießen? – Dann schreibe einen Kommentar!