10 unverzichtbare Tipps für atemberaubende Konzertfotografie

10 unverzichtbare Tipps für atemberaubende Konzertfotografie

Die Konzertfotografie ist eines der schwierigsten Themenfelder der Fotografie. Wenn du ein Konzert fotografieren möchtest, hast du es mit den Herausforderungen von wenig Licht und oft noch weniger Zeit zutun. Besonders bei bekannteren Künstlern und Bands werden die Fotografen meist schon nach wenigen Liedern aus dem Konzertsaal verbannt.

Wir geben dir die zehn wichtigsten Tipps, wie du es trotz des Zeitdrucks zu atemberaubenden Konzertfotos bringst. Kurz zusammengefasst geht es um Vorbereitung, die richtige Ausrüstung und gute Blickwinkel.

1. Kleinere Konzerte sind besser, wenn du Anfänger-Konzertfotograf bist

Das Problem mit Konzerten bekannter und erfolgreicher Bands und Künstler ist, dass die Veranstalter in der Regel sehr sparsam mit der Vergabe von Foto-Pässen sind. Wenn du kein gutes Portfolio an Konzertfotografien auf Lager hast, ist es eher unwahrscheinlich, dass du überhaupt eine Akkreditierung bekommst.

Außerdem ist es besonders bei den wirklich großen Konzerten so, dass Fotografen schon nach den ersten 20 Minuten des Konzerts den Saal wieder verlassen müssen.

Die Lösung für dich stellen vor allem kleinere Konzerte unbekannterer Künstler dar. Hier darfst du nicht selten das ganze Konzert fotografieren. Außerdem hast du oft mehr Möglichkeiten die Position noch im Konzert zu wechseln. Das gibt dir mehr Möglichkeiten neue Blickwinkel auszuprobieren.

2. Objektivtipp: Lichtstarker Zoom auf Vollformat

Konzerte sind häufig geprägt von wenig Licht und schnellen Bewegungen. Die denkbar schwierigsten Bedingungen also, denen du deine Kamera aussetzen kannst.
Belichtungszeiten von weniger als 1/100s sind oft ein Muss um überhaupt scharfe Bilder zu erhalten.

Selbst wenn du die ISO-Werte deiner Kamera durch die Decke jagst, bleibt dann immernoch das Problem, dass dein Autofokus mit wenig Licht eine deutlich geringere Trefferquote aufweist.

Die leider teure Lösung sind lichtstarke Zoom-Objektive. Wenn du die Wahl hast, würden wir die zu einem 24-70mm oder einem 16-70mm an Vollformat raten. Der Vollformat-Sensor hat den Vorteil, dass du generell weniger mit ISO-Rauschen zu kämpfen hast. Außerdem sind in Vollformatkameras in der Regel die besseren Autofokus-Systeme verbaut als in Modellen mit APS-C oder MFT Sensor.

3. Kenne den Spielplan

Einer der häufigsten Fehler, den Konzertfotografen machen, ist sich mur auf den Main-Act zu konzentrieren.
Besonders bei bekannte Bands und Künstlern sind die Vor-Bands aber oft die aufstrebenden Größen im Genre. es lohnt sich also auf jeden Fall vor dem Konzert einen Blick in den Spielplan zu werfen und nach interessanten Bands zum Fotografieren Ausschau zu halten.

Ein weiterer Vorteil bei den Vorbands ist, dass der Veranstalter die Bedingungen für Fotografen deutlich lockerer ansetzt.

Mit etwas Glück schaffst du es die neuen Stars des Genres zu fotografieren, bevor sie irgendwer anders auf dem Schirm hat.

4. Konzertaufnahmen als Recherche-Quelle

Konzertaufnahmen bei Youtube oder anderswo sind wahres Gold wert wenn es um die Vorbereitung auf eine Konzert-Fotosession geht.

Sieh die die Aufnahmen an und stelle dabei die folgenden Fragen:

  • Gibt es eine bestimmte Pose, die der Musiker regelmäßig einnimmt?
  • Wie musst du dich positionieren, um die Pose abzulichten?
  • Wie sind die Lichtbedingungen bei Konzerten dieser Band in der Regel?
  • Gibt es bestimmte Kamera-Blickwinkel, die du gerne nachahmen möchtest? Wie lässt sich das machen?

5. Zeitnahes Posten einiger Bilder mit den richtigen Hashtags

Wenn du willst, dass deine Fotos von möglichst vielen Menschen gesehen werden, gehe wie folgt vor.
Suche direkt nach dem Konzert 2-3 Bilder aus und bearbeite sie. Danach recherchierst du kurz welche Hashtags die Band oder der Künstler selbst oft nutzt. Gibt es Hashtags, nur für dieses Konzert? (Noch besser ist es, wenn du diesen Schritt schon vor dem Konzert erledigt hast.)
Lade die Bilder am besten direkt nach dem Verlassen des Konzerts auf der Social-Media Plattform hoch, auf der die Band oder der Künstler am aktivsten ist. Instagram ist immer ein guter Kandidat. Hier ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass es eine menge Fans gibt, die sich deine Bilder gern ansehen wollen.
Verwende beim Posten der Bilder die Hashtags, die du vorher in Erfahrung gebracht hast.

6. Ist der Gitarist Rechtshänder?

Dann positioniere die für das Foto am besten links von ihm. So setzt du die Form und das Design der Gitarre am Besten in Szene. Wenn er oder sie Linkshänder ist, fotografierst du also besser von rechts.

7. Vordergrund macht Bild gesund

Dieser häufig von Landschaftsfotografen gehörte Spruch lässt sich auch auf die Konzertfotografie übertragen.
Deine Bilder bekommen einfach mehr Tiefe, wenn du es schaffst für dein Motiv noch einen Vordergrund in die Komposition mit einzubringen.
Gute Kandidaten sind Silhouetten von Menschen, herumstehende Instrumente oder Lautsprecher und andere Veranstaltungstechnik. So schaffst du es deinem Bild eine Geschichte zu geben und machst es damit ohne großen Aufwand deutlich interessanter für den Betrachter, als das zehnte Bild eines Bandmitglieds oder Künstlers.

8. Zur Abwechslung: Silhouetten

Die Lichtbedingungen auf einem Konzert könnten kam extremer für die Fotografie sein. Helle Lichtquellen wie Scheinwerfer wechseln sich ab mit der Finsternis dazwischen und Harten Schatten von Mensch und Technik.

Genau diese Bedingungen geben dir aber die Möglichkeit den oder die Künstler mit etwas Geschick als Ausdrucksstarke und scharf umrissene Silhouetten darzustellen. Besonders gut sind Silhouetten dann, wenn du es schaffst, dass man den einzelnen Menschen trotzdem noch erkennbar darzustellen.

Du solltest zwar nicht nur Silhouette auf Konzerten fotografieren, aber um etwas Diversität in deine Fotos zu bringen, ist dieser Ansatz auf jeden Fall nicht der schlechteste.

9. Super-Weitwinkel für extreme Nähe und hohe Schärfe

Weitwinkel Objektive haben einige große Vorteile für Konzert-Fotografen. Einerseits sehen sich Fotografen auf Konzerten oft damit konfrontiert, dass sie nicht viel Bewegungsfreiheit haben und vorne im Graben trotzdem sehr nah an der Band sind.
Das Problem dabei ist, dass es mit einem normalen Objektiv unter diesen Bedingungen oft kaum möglich ist, den Künstler als Ganzkörper-Aufnahme darzustellen. Weitwinkel bieten die einfachste Lösung für das Problem.

Ein weiterer Vorteil von Weitwinkel Objektiven ist, dass sie auch schon bei weit geöffneter Blende eine hohe Schärfentiefe haben. So fällt es nicht auf, wenn der Autofokus bei den schlechten Lichtbedingungen etwas daneben gelegen hat. Das Bild ist trotzdem scharf.

10. Schutzfilter und Brillenputztuch

Auf Konzerten ist es häufig kaum zu vermeiden, dass Wasser, Schweiß oder Schmutz auf dein Objektiv gerät. Um die Frontlinse deines Objektivs zu schützen, solltest du auf jeden Fall immer einen Filter auf dem Objektiv haben. So lassen sich Verunreinigungen und Schmutz auch deutlich schneller entfernen und du bist sofort wieder einsatzbereit.

Fazit – Konzertfotografie Tipps

Wie schon angedeutet, kommt es auf der Konzertfotografie im Wesentlichen auf gute Vorbereitung und Routine beim Fotografieren an. Wenn du diese Punkte im Griff hast, schränkt dich am wahrscheinlichsten noch deine Ausrüstung ein.
Falls du kein Geld für teure Objektive hast, haben wir einen letzten Tipp für dich. Es kann sich sehr lohnen sich Objektive im Objektivverleih für einen Tag zu mieten. So bekommt du auch mit wenig Geld eine hohe Bildqualität und sammelst Erfahrung mit unterschiedlichen Objektivherstellern. Eine gute Vorbereitung, für den Fall, dass du dir irgendwann ein eigenes Objektiv für die Konzertfotografie zulegen möchtest.


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