10 Wege um 2019 besser zu fotografieren

10 Wege um 2019 besser zu fotografieren

In diesem Artikel beschreibe ich zehn Wege, die jedem von uns in 2019 helfen werden, deutlich bessere Fotos als letztes Jahr zu machen. Dabei geht es mir vorallem darum aufzuzeigen, wie man möglichst wenig Zeit verschwendet und möglichst viel fotografiert.

Nachdem man unendliche Fachdiskussionen über Ausrüstung, Technik und Nachbearbeitung geführt hat, geht es am Ende doch nur um eines: besser fotografieren lernen.

Mit dem folgenden zehn Punkte Plan teile ich hier nicht nur meine eigenen Erkenntnisse, sondern auch sie Dinge, die ich selbst 2019 angehen möchte, um mich selbst weiter beim fotografieren zu verbessern. Quasi ein grober Fahrplan für dieses Jahr.

1 – Mehr rausgehen und fotografieren

Das klingt erstmal trivial, ist aber das größte Hindernis, dass es auf dem Weg zu besseren Photos zu überwinden gilt. Damit ist es auch der Punkt mit dem größten Effekt auf die eigene Fotographie. Hat man das ist man schon einen riesigen Schritt weiter auf dem Weg zu besseren Fotos.

Nicht falsch verstehen: Es geht bei diesem Punkt nicht darum, die Menge an geschossenen Fotos ins unermessliche zu steigern.

Es geht vielmehr darum die Menge der Gelegenheiten zu erhöhen, an denen man aktiv über das Fotografieren nachdenken muss. Vergleichbar mit Training beim Sport, muss man auch das schießen von guten Bildern bei jeder Gelegenheit trainieren um besser zu werden.

Ich denke jeder gute Fotograf wird mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass jede Stunde, die man sich über Ausrüstung den Kopf zerbricht und vor dem Rechner sitzt besser damit verbracht wären, selbst rauszugehen und Fotos zu schießen.
Und wenn ich ehrlich bin erwische ich mich selbst dann viel zu oft selbst dabei, wie ich mir stundenlang Bilder von anderen Fotografen ansehe, während ich besser selber fotografieren sollte.

Das wars auch schon mit Punkt eins. Der einfachste und gleichzeitig schmerzhafteste Punkt auf dieser Liste. Raus aus der Komfortzone.

2 – Bildkomposition unterscheidet gute von von langweiligen Bildern

Jetzt sind wir an dem Punkt, dass wir regelmäßig unterwegs sind und fotografieren. Aber welchem Kompass folgt man auf dem Weg zu besseren Fotos?
Im Grunde gibt es zwei Wege, die man einschlagen kann.

  • technische Perfektion

oder

  • spannende und ästhetische Bildkomposition

Auf welchem dieser Wege man am Ende lernt bessere Fotos zu machen, kann sich glaube ich jeder selbst beantworten.

Zweifellos geht der allergrößte Teil der Fotografen auf der Welt den Pfad auf der suche nach technischer Perfektion und verbringt Stunde um Stunde damit die beste Kamera und das beste Objektiv im Internet zu suchen.
Ist ja auch bequemer und in der Regel vom Sofa aus zu erledigen…

Nur ein geringer Teil aller Fotografen geht den anderen Weg und experimentiert mit der eigenen Kreativität, die jeder von uns besitzt.

Wenn man sich einmal die Werke der weltbesten Fotografen ansieht wird man schell feststellen, dass diese sich nicht dadurch auszeichnen, dass sie technisch schärfste Bild machen.

Und damit haben wir auch schon die beiden wichtigsten Schritte auf dem Weg zum besseren fotografieren hinter uns. Wenn Du nur zwei der zehn Schritt in diesem Jahr befolgen willst, dann sollten es genau diese ersten beiden sein!

Wenn Du Lust auf weitere Anregungen hast, dann geht es jetzt mit Schritt 2 weiter.

3 – Halte Dich nicht zu lange mit der Nachbearbeitung auf

Besonders am Anfang ist man häufig überwältigt, von der Menge der Möglichkeiten, die Fotobearbeitungs-Programme bieten.

Aus diesem Grund macht es vorallem am Anfang Sinn sich erstmal auf ein einziges Programm zu beschränken und sich damit vertraut zu machen. Meine Empfehlung wäre, sich für den Anfang erstmal nur mit Lightroom vertraut zu machen. Ist das geschafft, besitzt man eine gute Basis, um tiefer in die Fotobearbeitung einzusteigen.

Ein weiterer Vorteil wenn man sich auf ein einziges Programm beschränkt, liegt darin, dass der begrenzte Funktionsumfang einem hilft seinen eigenen Stil zu finden.

Weiß man, was einem gefällt, kann man die Nachbearbeitung mit Programmen wie Photoshop später viel fokussierter angehen und verschwendet nicht mehr so viel Zeit.

Außerdem entwickelst Du so schneller einen effektiven Workflow, der es Dir erlaubt auch große Mengen an Fotos in einem vertretbaren Zeitrahmen zu bearbeiten. Dafür ist es wichtig zu erkennen, wann ein Foto durch die Bearbeitung nicht mehr besser wird. Ich verbringe immer wieder Stunden mit dem Versuch auch noch das letzte aus einem Bild herauszuholen, nur um am Ende festzustellen, dass mir die Version von vor zwei Stunden eigentlich besser gefallen hat.

Dieser Punkt ist also auch für mich einer der großen Vorsätze für das Jahr 2019.

Eine Idee für die praktische Umsetzung:

  1. Importiere alle Bilder eines Fotoshoots in Lightroom
  2. Nimm dir 5 Minuten um grob alle Bilder zu überfliegen
  3. wähle die 10 Bilder aus, die dir am besten gefallen
  4. stelle den Timer deines Smartphones auf 2 Stunden für die Bearbeitung
  5. exportiere diese 10 Bilder am Ende der Bearbeitung und lass den Rest unbearbeitet ins Archiv wandern

Das ist eine gute Strategie, um den eigenen Workflow und das Auge für die besten Fotos zu verbessern.

4 – Vergleiche dich nicht mit anderen Fotografen

Egal an welchem Punkt du auf deinem Weg zum besseren Fotografieren stehst, es ist auf jeden Fall ein anderer, als der eines jeden anderen Fotografen.

Ein Vergleich macht also schlicht keinen Sinn.

Meist wird man durch Vergleiche dieser Art einfach nur entmutigt und überkritisch gegenüber den eigenen Bildern. Dabei ist jedem Profi-Fotograf vollkommen klar, dass es viel Zeit und Übung braucht um die eigene Fotografie zu verbessern und einen eigenen Stil zu entwickeln.

Das schafft nur, wer sich nicht entmutigen lässt und am Ball bleibt.

Das ganze ist vergleichbar mit einem Marathonlauf. Mi dem unterschied, dass niemand damit rechnet sofort in der Lage zu sein eine Marathon laufen zu können, sobald man mal zwei Wochen joggen gegangen ist.

Beim Fotografieren erwartet dagegen jeder sofort der nächste Ansel Adams zu sein, sobald man sich die entsprechende Ausrüstung zugelegt hat. So läuft das aber nicht.

Nutz die Zeit, in der du dich mit anderen vergleicht lieber und gehe Raus um noch ein paar Fotos zu machen!

5 – Training, Training, Training

Und damit haben wir eigentlich auch schon den 5 Schritt angeschnitten.

Besser fotografieren lernen heißt häufiger die Kamera in die Hand nehmen und fotografieren. Anders ausgedrückt: Training.

An diesem Punkt möchte ich mal mit einem weit verbreiteten Missverständnis aufräumen. Es ist kein Training, wenn man etwas unregelmäßig und nicht allzu häufig macht.

Der Grundgedanke von Training besteht gerade darin, dass etwas regelmäßig betrieben wird. Ohne diese Regelmäßigkeit kann kein Trainingseffekt und damit eben auch keine Verbesserung eintreten.

Diese einfache Regel gilt sowohl im Sport, als auch in der Fotografie.

Leider ist dieses Missverständnis des Trainingsgedanken der Hauptgrund dafür, dass die meisten Menschen nie Erfolge sehen, obwohl sie sich immer mal wieder Unregelmäßig anstrengend.

Wer dagegen verstanden hat, dass Regelmäßigkeit der Schlüssel ist, der wird auch alsbald eine stetige Steigerung seiner Fähigkeiten feststellen.

6 – Kümmer dich nicht um Rauschen

ISO-Rauschen ist der Erzfeind eines jeden, der damit beginnt sich mit Fotografie zu beschäftigen. Hohes ISO-Rauschen assoziieren wir sofort mit schlechten Bilder.

Leider ist dieser Wahn auch der Hauptgrund für unscharfe Bilder. In unserem Bestreben möglichst geringe ISO-Werte einzustellen drücken wir die Verschlusszeiten der Kamera oft ans Limit und noch öfter darüber hinaus.

Also stellen wir uns einmal die Frage:

Was ist das bessere Foto?

  • ein verschwommenes Foto mit geringem ISO-Rauschen?
  • oder
  • ein absolut scharfes Foto, das rauscht?

Ich für meinen Teil wähle im Zweifel immer lieber ein Foto mit Rauschen als eines auf dem ich nur verschwommene Schemen erkenne!

Fakt ist, dass sich außer uns Fotografen sowieso niemand für ein bisschen Rauschen interessiert. Ist das Foto dagegen unscharf, merkt das auch der letzte Laie.

Also: Mehr Mut zu hohen ISO-Werten!

8 – Fotos drucken

Das große Problem mit digitaler Fotografie ist, dass wir zwar tausende Fotos zum Nulltarif schießen können, diese aber dann häufig im Nirvana unserer Festplatten enden.

Damit geht eine wichtige Kompetenz verloren, die in der Analogfotografie noch absoluter Alltag war: Die Auswahl der besten Fotos.

Wer lernt die besten Fotos unter den eigenen auszuwählen, wird auch automatisch besser darin, fotogene Motive in seiner Umwelt zu entdecken.

Um diese Kompetenz wieder zu trainieren bietet es sich an, jeweils das beste Foto einer Session zuhause auszudrucken und zumindest zeitweise irgendwo aufzuhängen. Ganz egal, ob an der Wand ober am Kühlschrank.

9 – Mach die nicht zu viele Gedanken um neue Ausrüstung, aber lerne mit deiner eigenen umzugehen

Der Gedanke an neue Ausrüstung ist allzu oft nur eine Ablenkung, um nicht raus und an die Arbeit zu gehen. Auch die beste Ausrüstung nutzt aber nichts, wenn man sie erstens gar nicht erst benutzt, oder zweitens nicht mit ihr umzugehen weiß.

Ich spare mit hier jetzt mal ein paar Bilder nebeneinander zu stellen und die Frage zu stellen, welches von der besseren Kamera mit dem besseren Objektiv geschossen wurde. Ich erkenne es ja selbst auch nicht.

Viel sinnvoller, als sich neue Ausrüstung zuzulegen, ist es, die vorhandene benutzen zu lernen.

Grundsätzlich gilt: alle Kameras der letzten 20 Jahre sind deutlich besser, als diejenigen vor 50 Jahren. Und auch von 50 Jahren gab es schon verdammt gute Fotos!

10 – Hab Spaß!

Und das meine ich jetzt nicht nur so, dass es ohne den Spaß an der Sache sowieso keinen Sinn hat es zu machen, sondern auch ganz pragmatisch:

Sobald man sich für das Fotografieren begeistert, wird man auch besser. Begeisterung ist quasi der Turbo des Lernens. Du solltest also unbedingt zusehen, dass du den Spaß am Fotografieren auch in 2019 nicht verlierst, wenn du wirklich das Ziel hast, besser fotografieren zu lernen.


Fazit

Einige dieser Schritte mögen recht offensichtlich erscheinen. Sehe ich auch so…
Dummerweise merke ich selber immer wieder, dass ich mich nicht daran halte. Schon aus diesem Grund ist es wahrscheinlich sinnvoll das Ganze mal so deutlich auszuformulieren. Und wahrscheinlich bin ich auch nicht der einzige, dem es so geht.

Nichtsdestotrotz haben viele dieser Punkte meine Fotografie im letzten jahr merklich verbessert und ich bin mir sicher, dass sich das mit diesen zehn Schritten auch 2019 fortsetzen wird.

Wenn Ihr weitere Ratschläge haben solltet, die mit auf diese Liste gehören, dann lasst uns einen Kommentar da!

Frohes Neues!

Schreibe einen Kommentar

Menü schließen