Die meisten kennen Panoramafotos vorallem vom iPhone oder anderen Smartphones. Um wirklich brilliante Panorama-Fotos zu schießen, lohnt es sich allerdings zur DSLR oder spiegellosen Digitalkamera zu greifen.
Wir stellen dir die fünf Grundregeln vor, die du bei der Panoramafotografie mit deiner Kamera unbedingt beachten solltest. Dafür gehen wir auf die Fragen nach der richtigen Brennweite, der korrekten Kamera-Ausrichtung und der richtigen Ausrüstung für Panorama-Aufnahmen.
#1 – Basis-Fotografiewissen
Für alle, die nicht genau wissen, was ein Panorama-Foto überhaupt ist, hier eine kurze Definiton:
Panorama-Fotos sind in der Regel aus mehreren Fotos zusammengesetzte Fotos, deren Seitenverhältnis deutlich breiter ist, als bei normalen Bildern. Während ein Standart-Format einer DSLR zum Beispiel 3:2 sein kann, gehen Panorama-Bilder meistens deutlich über das Verhältnis von 2:1 hinaus.
Das bewirkt einen deutlich besseren Einblick in die ganze Szenerie.
Aber auch für diese Fotos gilt natürlich, dass man sich Gedanken über die Bildkomposition und andere wichtige Entscheidungen machen muss, die Stil des zusammengesetzten Fotos beeinflussen.
Wenn du dich näher mit dem Thema Bildkomposition beschäftigen möchtest, solltest du dir mal unseren Artikel zum Thema 2019 besser fotografieren ansehen.
#2 – Die richtige Brennweite für Panorama-Fotos
Jetzt kommt der wahrscheinlich wichtigste Abschnitt des ganzen Artikels.
Welche Brennweite ist die beste für Panorama-Aufnahmen? Ein Frage, die sich die meisten Fotografen nie stellen, die aber alles verändert.
Wieso die Brennweite einen großen Einfluss auf deine Panoramafotos hat, wird am deutlichsten klar, wenn man sich Bilder ansieht, die mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen wurden.
Weitwinkel-Objektive
Als Weitwinkel wird alles bezeichnet, was sich unterhalb einer Brennweite von 35-50mm befindet.
Das Problem mit Weitwinkel-Objektiven in der Panorama-Fotografie ist, dass sie das Foto sichtbar verzerren. Ein Effekt, der oft durchaus erwünscht wird, beim fotografieren von Panoramas aber zu Problemen führt. Die verzerrten Ränder des Bildes lassen sich deutlich schwerer zu einem Panorama zusammenfügen.
Für eine Panoramaaufnahme eignen sich dementsprechend am besten Brennweiten um die 50mm. Hier entstehen kaum Verzerrungen. Ein Bild, das mit einem 50mm Objektiv aufgenommen wurde, ähnelt am ehesten dem was auch das menschliche Auge wahrnimmt.
Tele-Objektive
Panoramas, die mit Tele-Objektiven fotografiert werden, haben einen anderen interessanten Effekt. Sie komprimieren das Bild.
Damit ist gemeint, dass Objekte im Vordergrund und Objekte im Hintergrund auf dem Foto viel näher beieinander erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind.
Tele-Objektive eignen sich als gut um Objekte, die weit voneinander entfernt sind möglichst gut miteinander auf ein Bild zu bekommen.
Möchte man dagegen Tiefe und Weite darstellen, solltest du besser auf eine Normalbrennweite (etwa 50mm) für dein Panorama zurückgreifen.

#3 – Das Problem mit dem nahen Vordergrund
Um zu verstehen, welche Problematik auftritt, wenn das Motiv bei einem Panorama-Foto nah an der Kamera ist, kannst du ein kleines Experiment machen.
Halte deine Hand ungefähr zehn Zentimeter vor deine Augen und schließe abwechselnd jeweils ein Auge. Du wirst sofort merken, dass sich das Bild mit jedem mal stark unterscheidet.
Jetzt halte die Hand in einer halben Armlänge Entfernung vor deine Augen und wiederhole den Versuch. Dir wird auffallen, dass der Effekt deutlich schwächer wird.
Zu guter Letzt kannst du das ganze noch mit deiner ganzen Armlänge probieren. Der Effekt ist immer noch da, aber nocheinmal schwächer geworden.
Der gleiche Effekt tritt auf, wenn man die Kamera auf dem Stativ leicht dreht, um einen anderen Bildausschnitt für das Panorama aufzunehmen. Dabei verändert die Frontlinse des Objektivs ihre Position im Raum. Also etwa vergleichbar mit den beiden unterschiedlichen Positionen unserer Augen.
Das Ganze nennt sich Parallax-Effekt und ist ein Thema, dass in Fotografie-Foren in Bezug auf Panormafotos häufig anzutreffen ist.
Der einfachste Weg um den Parallax Effekt zu umgehen, ist ganz einfach nichts im Panorama zu haben, dass zu nah an der Kamera ist. In den allermeisten Fällen ist das sowieso der Fall. Hier braucht man sich also keinerlei weitere Gedanken zum Thema Parallax-Effekt zu machen.
Wie man trotzdem Panorama-Fotos aufnehmen kann, die auch nahe Objekte im Motiv enthalten, klären wir im nächsten Absatz.
#4 – Panorama-Ausrüstung
Hier gilt wie immer: Foto-Ausrüstung macht niemanden zu einem besseren Fotografen, aber sie erhöht die Möglichkeiten eines Fotografen.
Die einfachste Möglichkeit um den Parallax-Effekt mithilfe von Foto-Ausrüstung zu vermeiden, heißt Panorama-Gimbal. Dieser lässt sich auf dem Stativkopf anbringen und vermeiden, dass sich die Positiond des Objektivs verändert. Man bewegt so quasi die Kamera um die Frontlinse des Objektivs.
Preislich gibt es hier nach oben wie immer kaum Grenzen. Und natürlich gibt es auch vollautomatische Varianten von Panorama Gimbals. Für den Anfang sollte ein manuelles Modell aber vollkommen ausreichend sein.
#5 – Das richtige Bildformat für die Einzelbilder wählen
Die Einzelbilder aus denen man später die Panorama-Bilder zusammensetzen möchte, sollte man nach Möglicheit im Hochformat oder Portrait-Format aufnehmen. So ist es später beim Zusammenfügen der Bilder einfachen ein schönes Bildformat für das Panorama Bild zu erhalten.
Wählt man stattdessen das breite Landschafts-Format, so muss man damit rechnen deutlich mehr Bilder zu machen. Vorallem reicht es nicht nur eine horizontale Serie zu schießen. Hier sind mindestens zwei von Nöten, um später nicht nur einen schmalen Bildstreifen zu erhalten.
Zusammenfassung – Panoramafotografie
Für gute Landschafts-Panoramas gilt es einiges zu beachten.
- Immer im Landschafts-Format fotografieren
- Normal- oder Teleobjektive eignen sich am besten für Panorama-Fotos, die man einfach zusammenfügen kann
- Ein Panorama-Gimbal kann helfen den Parallax-Effekt zu beheben, der ansonsten bei Objekten auftritt, die sich nach an der Kamera befinden.
Wenn du diese Grundregeln beherrschst, sind gute Panorama Fotos für dich kein Zufallsprodukt mehr.
Hast du noch Fragen oder weitere Tipps? – Wir freuen uns über jeden Kommentar!