9 einfache Tricks beim Feuer Fotografieren

9 einfache Tricks beim Feuer Fotografieren

Lagerfeuer, Fackel oder Osterfeuer. Feuer fotografieren kann eine Herausforderung sein. Und das liegt vor allem daran, dass das Feuer oder die Fackel meist erst dann brennt, wenn die Umgebung schon sehr dunkel ist. Der große Helligkeits-Unterschied überfordert sowohl die meisten Smartphones, als auch den Automatikmodus der meisten Kameras.

In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Tricks, die dir bei besonders atmosphärischen und eindrücklichen Feuer und Fackel Fotos helfen werden.


1. Den richtigen Zeitpunkt wählen

Bei der Feuer-Fotografie gilt es Zeitpunkt zu wählen, bei dem das Feuer schon wirkt, aber der Helligkeitsunterschied zur Umgebung des Feuers noch nicht zu groß ist. Nur mit der Wahl des richtigen Zeitpunktes gibst du deinem Kamera-Sensor überhaupt die Möglichkeit viele Details einzufangen.

Lagerfeuer lassen sich idealerweise während der sogenannten „Blauen Stunde“ also dem Zeitraum nach dem Sonnenuntergang (oder vor dem Sonnenaufgang) fotografieren. Wenn der Dynamic Range deiner Kamera nicht so groß ist, hilft das Licht zu diesem Zeitpunkt deiner Kamera sehr. Anders ausgedrückt: Es ist einfacher möglichst viele Details im Foto zu behalten und möglichst wenige Teile des Fotos ausbrennen zu lassen.

Ein weiterer Vorteil der blauen Stunde: Die Farbe des Feuers (Gelb) und das blaue Umgebungslicht ergeben eine besonders schöne farbliche Komposition.

2. Keine Angst vor ISO 800

Viele Fotografen haben starke Hemmungen davor den ISO-Wert ihrer Kamera auch nur auf 400 anzuheben. Oft werden so tolle Chancen für gute Fotos vertan.

Ich persönlich stelle den ISO Wert meiner DSLR beim Feuer fotografieren von Anfang an schon auf 800. So habe ich deutlich größere Möglichkeiten was die Wahl von Blende und Belichtungszeit angeht und muss mir nicht permanent Gedanken darüber machen, ob ich meine Fotos unterbelichte.

Ganz nebenbei: Für die allermeisten Sensoren in modernen Kameras ist ISO 800 gar kein Problem mehr. Einen Unterschied sieht man meist nur in der 100% Ansicht. Und selbst da fällt das Rauschen in der Regel kaum auf.

3. Blendenautomatik nutzen

Wenn ich Feuer oder Fackeln fotografiere, nutze ich meistens die Blendenautomatik (A). Mit dem schon erwähnten ISO-Wert von 800 kann ich dann einfach die offenste Blende wählen und die Kamera regelt die Belichtungszeit. Erfahrungsgemäß klappt das ganz gut.

4. Spot-Messung nutzen

Um der Blendenautomatik sinnvolle Belichtungsinformationen zu liefern stelle ich an der Kamera in der Regel die Belichtungsmessung mit nur einem Punkt ein. So kann ich selbst wählen welchen Punkt die Kamera korrekt belichtet.

Nach dem ersten Testfoto korrigiere ist die Belichtung dann noch nach meinen Wünschen mit der Belichtungskorrektur.

Wie das funktioniert, erfährst du in der Gebrauchsanweisung deiner Kamera.

5. Bilder mit dem Histogramm überprüfen

Um die Belichtung auch auf dem kleinen Bildschirm deiner Kamera schon richtig einschätzen zu können, kannst du das Histogramm nutzen. Die Kurve des Histogramms sollte möglichst über die ganze breite verlaufen, ohne dabei den rechten Rand zu berühren.
Ist das der Fall, kannst du sicher sein, dass das Foto gut belichtet ist.

6. Im RAW Format fotografieren

Um in der Nachbearbeitung möglichst viel aus den Feuer-Fotos heraus holen zu können, solltest du auf jeden Fall im RAW Format fotografieren. Das kannst du ganz einfach im Menü deiner Kamera einstellen.

Aber Vorsicht: Zum bearbeiten der RAW-Fotos brauchst du spezielle Software, wie bspw. Lightroom. Außerdem sind die Dateigrößen von Fotos im RAW-Format deutlich größer als das Pendant im JPEG-Format.

7. Werde kreativ!

Jeder hat schon tausende gute Feuer Fotografien gesehen. Wenn du es gemeistert hast, gute Fotos von Fackeln und Feuer zu schießen, solltest du kreativ werden und mit anderen Bildkompostionen spielen.

Einige Anregungen: Zeige die Silhouetten von Menschen vor dem Feuer; Wähle eine längere Belichtungszeit, um Silhouetten und Flammen etwas verschwimmen zu lassen; etc.

8. Nachbearbeitung: Das Spiel mit der Farbtemperatur

In der Nachbearbeitung deiner RAW-Dateien in Lightroom kannst du den Feuer Fotos noch die richtige Stimmung mitgeben.
Besonders gut dafür geeignet ist der Farbtemperatur-Regler. Wenn du den Blau-Gelb Kontrast der Blauen Stunde betonen, kannst du den Farbtemp. Regler etwas ins Kalte ziehen. Wenn du eher die klassische Sonnenuntergangsstimmung einfangen willst, probiere es mal mit der warmen Seite.

9. Zum Schluss: einige Anregungen

Ein Feuer gut zu fotografieren ist eine schöne Sache. Leider vergessen die meisten Fotografen dabei, dass es auch noch andere schöne Aspekte an einem Oster- oder Lagerfeuer gibt, als lodernde Flammen.

Besonders faszinierend für mich ist beispielsweise immer der Moment des Anzündens. Aber auch die Glut, die ein gutes Feuer hinterlässt gibt ein tolles Motiv ab!


Gutes Video zum Thema Fackel-Fotografie:

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