Neue Kamera zu Weihnachten bekommen? | 9 erste Schritte in die Fotografie

Neue Kamera zu Weihnachten bekommen? | 9 erste Schritte in die Fotografie

Wenn du zu Weihnachten deine erste Kamera unter dem Weihnachtsbaum gefunden hast, bist du wahrscheinlich etwas überwältigt von der Menge der Funktionen und Möglichkeiten, die die neue Kamera mit sich bringen.

In diesem Artikel bekommst du einige Hinweise, die dir helfen werden, schnell und einfach Fotografieren zu lernen. Dabei geht es vor allem darum möglichst schnell Erfolgserlebnisse zu generieren, ohne viel teures Equipment kaufen zu müssen.


Meine erste Kamera habe ich mir vor einigen Jahren quasi selbst zu Weihnachten geschenkt. Es war eine Nikon D5300 mit einem 35mm Objektiv. Beides habe ich immer noch und nutze die Kamera auch gelegentlich noch sehr gern. Wenn du mehr zur D5300 von Nikon erfahren möchtest, findest du einen eigenen Beitrag dazu im Blog.

Schritt 1: Batterien aufladen

Die Batterien deiner Kamera sind noch nicht vollständig aufgeladen, wenn du sie ausgepackt hast. Deine erste Amtshandlung als Fotograf ist also das Laden der Kamera-Batterien.
Während die Batterien am Ladegerät hängen, kannst du Schritt 2 erledigen.

Schritt 2: Handbuch lesen

Das klingt jetzt wahrscheinlich langweilig und unnötig (Wer von uns braucht schon Anleitungen?), aber wenn du die am Anfang einmal das Handbuch deiner Kamera durchliest wirst du besser verstehen, wozu deine Kamera in der Lage ist, und später viel Zeit sparen.

Achte besonders auf die Tastenkombinationen, die dir ermöglichen die Blende, die Belichtungszeit und den ISO-Wert einzustellen. Das sind für den Anfang die wichtigsten Funktionen, um schnell einen Einstieg in die Fotografie zu finden.

Schritt 3: Speicherkarten vorhanden?

Die meisten Kameras werden ohne Speicherkarte geliefert. Wenn du eine passende SD-Karte zuhause hast, ist alles gut. Wenn nicht solltest du dir dringen eine oder besser direkt mehrere besorgen.

Speicherkarten sind in den letzten Jahren glücklicherweise immer günstiger geworden. Trotzdem musst du nicht die teuersten Exemplare kaufen. Hier erfährst du, welche Speicherkarten ich für welche Art der Anwendung schon seit einigen Jahren ohne Probleme verwende.

Sobald du eine passende Speicherkarte in den Händen hältst solltest du sie auf jeden Fall zuerst in der Kamera formatieren, bevor du anfängst zu fotografieren.
Da du in Schritt 2 das Handbuch gelesen hast, solltest du wissen, in welchem Menü-Abschnitt du die Funktion zum Formatieren von Speicherkarten findest.

Schritt 4: Firmware aktualisieren

Deine Kamera ist zwar neu, hat aber möglicherweise schon etwas Zeit in irgendeinem Lagerhaus verbraucht. Aus diesem Grund solltest du sicher gehen, dass die neuste Firmware-Version, die für deine Kamera erhältlich ist, auch wirklich installiert ist.
Wie genau du das anstellst steht ebenfalls im Handbuch deiner Kamera.

Schritt 5: Loslegen!

Dieser Schritt besteht schlicht und einfach darin, dass du dir Motive suchst und anfängst zu fotografieren.

Das kleine, dreckige Geheimnis der Fotographie ist, dass man Unmengen Fotos schießen muss. (sinngemäß)

Chase Jarvis

Im Prinzip bedeutet das, dass auch sehr gute Fotografen eine große Menge Ausschuss unter ihren Bildern haben.

Anders ausgedrückt: Um ein guter Fotograf zu werden kommst du nicht darum herum, große Mengen Fotos zu produzieren!

Dabei solltest du dich durch die verschiedenen Modi arbeiten und üben die Einstellung von ISO, Blende und Belichtungszeit im M-Modus vorzunehmen. Du wirst schnell merken, wie sich die Fotos mit den verschiedenen Belichtungseinstellungen unterschiedliche verändern lassen.

Wenn dir die Begriffe Blende, Belichtungszeit und ISO noch fremd sind, solltest du dir diese kurze und verständliche Erklärung durchlesen. Es ist einfacher, als es scheint. Versprochen!

Schritt 6: Befasse dich mit Fotografie und Bildkomposition

Jeder, der einen Einstieg in den Bereich der Fotografie sucht, wird am anfangs zwangsläufig von technischen Details überschwemmt. Diese sind zwar nicht unwichtig, versperren aber den Blick aufs Wesentliche. Das Fotografieren selbst.

Um das zu verhindern kannst du dich mit der Arbeit anderer Fotografen Beschäftigen. Instagram und Youtube bieten gute Möglichkeiten, um sich mit der Arbeit anderer Fotografen vertraut zu machen.

Einige Youtuber für den Anfang:

  • Krolop & Gerst (deutsche Fotografen; viel Model-Fotografie; etwas technisch; besonders gut für Technik-Nerds ist die „Große Objektivreihe“ mit Anders Uschold)
  • Evan Ranft (Englisch; im Wesentlichen Street-Photography; nimmt einen in der Ego-Perspektive mit beim Fotografieren)
  • Chase Jarvis (Englisch; Sport und Models; vorallem die frühen Videos sind gut)
  • Mitchelkphotos (Englisch; Reisefotografie)

Die meisten dieser Youtuber haben auch Instagram-Profile, die meisten sehr sehenswert sind.

Außerdem gibt es auf Blende-Zeit-ISO.de einen eigenen Beitrag zu Thema Bildkomposition. Ein Blick darauf könnte sich also ebenfalls lohnen.

Schritt 7: Trockenübungen

Während du im Sessel oder auf der Couch sitzt und Youtube-Videos schaust, kannst du nebenbei sehr sinnvoll üben die Belichtungseinstellungen an deiner Kamera blind vorzunehmen. Je mehr dir die Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut übergehen, desto wahrscheinlicher schaffst du es in der realen Welt schöne Momente mit der Kamera einzufangen.

Schritt 8: Investiere in ein Stativ und Lightroom

Du wirst schnell merken, dass es für viele Gelegenheiten sehr sinnvoll ist ein Stativ dabei zu haben. Besonders wenn du in den Bereich der Langzeitbelichtungen vorstößt, ist ein gutes Stativ unverzichtbar. Als Preisrahmen für das erste Stativ würde ich mir 60-100€ setzen. Wieso kein billigeres Stativ für zwanzig oder dreißig Euro kaufen? Auch dazu gibt es hier einen Artikel im Bereich Ausrüstung.

Außerdem wirst du schnell merken, dass eines der wichtigsten Werkzeuge der digitalen Fotografie die Software Lightroom ist. Damit lassen sich Fotos im RAW-Format bearbeiten und nachbelichten. Damit ist keine Bearbeitung wie bei Photoshop gemeint, sondern einfache Nachbelichtungen oder das Entfernen von Pickeln oder roten Augen.
Desweiteren bietet Lightroom dir die Möglichkeit deine Fotos zu katalogisieren und so den Überblick zu behalten.

Schritt 9: Weiter fotografieren und Spaß haben!!

Ich kann gar nicht oft genug betonen wie wichtig es besonders am Anfang ist, viel zu fotografieren. Nur so wirst du Fortschritte bei deinen Fotos sehen. Und die werden kommen, solange du nur nicht aufhörst weiter Bilder zu schießen.
Wenn du diesen Schritt befolgst bist du 99% der Amateur-Fotografen einen Schritt voraus, die irgendwann aufgeben zu fotografieren und sich lieber mit Technik und unglaublich teurer Ausrüstung beschäftigen, als die Kamera, die sie haben in die Hand zu nehmen und Fotos zu schießen.

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