Du bist frustriert und gelangweilt, weil deine Schnee-Landschaftsfotos immer zu hell, zu dunkel oder grau und kontrastlos werden? Was machen professionelle Fotografen anders, um Schnee besser zu fotografieren?
Die folgenden Tipps werden dir helfen deine Winter-Fotos deutlich zu verbessern. Dafür ist nötig, dass du ein paar Profi-Techniken lernst. Das klingt viel schwerer als es ist. Wir erklären dir in sieben Schritten, wie du strahlend weiße und brillante Schnee-Fotos schießt.
1. Nutze die manuelle Belichtung
Du wirst schon gemerkt haben, dass die Automatik-Einstellungen deiner Kamera den Kontrasten und Farben einer Schneelandschaft nicht wirklich gewachsen sind.
Im M-Modus hast du die volle Kontrolle über deine Kamera. Du kannst sie so einstellen, dass die Landschaft auf dem Foto auch so aussieht, wie du sie in Wirklichkeit siehst.
Wichtig: Keine Angst vor dem manuellen Modus. Um zu arbeiten wie die Profis musst du nur verstehen, wie du die drei Einstellungen Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert richtig bedienst. Wenn du dir noch unsicher bist, erklären wir dir in diesem kurzen Artikel, wie du die manuelle Belichtung deiner Kamera in den Griff bekommst.
2. Fotografiere in RAW
Wenn du deine DSLR so eingestellt hast, dass Fotos im JPEG-Format gespeichert werden, ist das für die meisten Situationen vollkommen ausreichend. Besonders, wenn du keine Lust hast, jedes Foto zu bearbeiten oder Platz auf der Speicherkarte sparen möchtest, ist das JPEG-Format die richtige Wahl für deine Fotos.
Das Problem ist, dass die meisten Schneelandschafts-Foto nachbearbeitet werden müssen, um ihre ganze Wirkung zu entfalten.
Aus diesem Grund solltest du dazu übergehen, deine Fotos in RAW zu machen. So hast du deutlich höhere Spielräume bei der Nachbearbeitung. Hinterher kannst du das Foto dann immer noch als JPEG exportieren.
In der Nachbearbeitung kannst du die Farbtemperatur und den Weißabgleich einstellen. So kannst du den Schnee von Grau in Weiß verwandeln. Wenn du jetzt noch etwas mit den Kontrasten spielst, schaffst du es mit wenig Aufwand ein ausgesprochen ausdrucksstarkes Bild zu erschaffen.
Tipp für die Nachbearbeitung:
Meistens lässt sich deine Schneefotografie schon mit einem einzelnen Schritt in dern Nachbearbeitung deutlich verbessern. Ziehe einfach mal den Belichtungs-Regler der Schwarzwerte herunter. So wirken verwaschene Schneefotos plötzlich viel schärfer.

3. Histogram und „Blinkies“ verwenden
Das Histogram ist dein bester Freund, wenn es darum geht die Belichtung deines Fotos schon am Ort des Geschehens beurteilen zu können.
Ohne das Histogram lässt sich kaum feststellen, ob das Foto korrekt belichtet ist, oder ob man durch die Helligkeitseinstellung des Kamera-Displays in die Irre geführt wird.
Das Histogram eines gut belichteten Schneefotos, ist von links bis rechts ausgefüllt. Ganz rechts sollte nur eine kleine Lücke zum rechten Rand bleiben. So gehst du sicher, dass dein Bild nicht überbelichtet ist.
Eine weiter gute Möglichkeit um die
Überbelichtung von Schnee-Fotos zu verhindern, sind die sogenannten
„Blinkies“.
Viele neue Kameras, besonders Spiegellose
Systeme, verfügen über diese Funktion. Mittels blinkender Bereiche
auf dem Kamradisplay wird dir angezeigt, welche Bereiche deine Fotos
überbelichtet und ausgebrannt sind.
Damit kannst du schon während des Fotografierens Gegenmaßnahmen treffen. Besonders in hellen Schneelandschaften ist diese Funktion Gold wert.
4. Erstelle Belichtungsreihen
Ein häufiges Problem vieler Kameras ist, dass der Dynamic Range des Sensors nicht ausreicht, um alle Bereiche des Fotos gut zu belichten. Das Problem tritt dann auf, wenn die Spannweite zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Punkt im Bild besonders groß ist.
Ein häufiges Resultat sind verwaschene oder ausgebrannte Himmel ohne jede Struktur.
Glücklicherweise bietet die Belichtungsreihe eine einfache Möglichkeit ein Foto mit einem hohen Dynamic Range, ein HDR, zu machen.
Die Technik funktioniert so, dass du mehrere Bilder direkt hintereinander schießt, die aber alle etwas unterschiedlich belichtet sind. So ist beispielweise einmal der Himmel richtig belichtet, und auf einem anderen Foto dann der Vordergrund. Hinterher kannst du die Fotos dann inn Lightroom zu einem einzigen HDR-Foto zusammenfügen.
Wichtig bei dieser Technik:
- Arbeite auf einem Stativ (von welchem Stativ ich die Finger lassen würde, erfährst du hier)
- Nutze die Bracketing-Funktion deiner Kamera
- Wenn du keine Bracketingfunktion hast, versuche die Fotos möglichst schnell hintereinander zu schießen

5. Fotografiere zur richtigen Tageszeit
Das Tageslich verändert sich stark mit der Tageszeit. Aus diesem Grund ist die Tageszeit einer der wichtigsten Faktoren der Fotografie für jeden Profi-Fotograf.
Kurz gesagt eignen sich die Zeiträume morgens direkt nach der goldenen Stunde und Abend vor der goldenen Stunde am besten zu Fotografieren von Schneelandschaften. Zu diesen Tageszeiten bietet sich besonder schönes Licht und tolle Kontraste, ohne den Sensor der Kamera zu überfordern.
Wenn du mehr über die perfekte Tageszeit zum Fotografieren erfahren willst, solltest du dir mal diesen Artikel von uns lesen.
Hast du noch Fragen? – Dann schreibe eine Kommentar!